Vega de Río Palmas

Das Tal Vega de Río Palmas (»Aue des Palmenflusses«) und die gleichnamige Ortschaft liegen nordöstlich von Pájara im westlichen Teil Fuerteventuras. Es gilt als das wasserreichste Tal der trockenen Insel. Auf etlichen Terrassenfeldern gedeihen Kartoffeln, Gemüse und Hülsenfrüchte. Die natürliche Vegetation wird durch einen ausgeprägten Palmenbestand geprägt.

Bis zum 16. Jahrhundert floss ein Gebirgsbach durch das Gebiet. Heute verwandelt sich das ausgetrocknete Flussbett nur nach starken Regenfällen – meist im Winter – in ein kleines Rinnsal. In den 1940er Jahren wurde ein Stausee (Embalse de las Peñitas) errichtet, um das Wasser des Baches zu sammeln und dem Wassermangel der Insel entgegenzuwirken. Das Wasserauffangbecken ist jedoch seit etlichen Jahren verlandet und bietet somit ein interessantes Biotop für herumwuchernde Pflanzen, wie zum Beispiel Schilf und Tamarisken. Der braune Tümpel bietet zudem Lebensraum für etliche Zugvogelarten und Frösche.

Die kleine Bauernsiedlung Vega de Río Palmas liegt etwa 5 Kilometer südwestlich von Betancuria. Einen Besuch lohnen vor allem zwei interessante Sakralbauten: die aus dem 17. Jahrhundert stammende Kirche Iglesia Nuestra Señora de la Peña und die kleine Kapelle Ermita de Virgen de la Peña aus dem 18. Jahrhundert. Die Kapelle befindet sich etwas außerhalb der Ortschaft. Sie ist über einen ansteigenden Wanderweg in westlicher Richtung zu erreichen.

Um die Gotteshäuser rankt sich eine interessante Legende. Im 17. Jahrhundert fanden Bewohner des Tals eine alte Marienstatue (Virgen de la Peña), die 200 Jahre lang als verschollen galt. Die Legende besagt, dass Jean de Bethencourt selbst, der Kommandeur der spanischen Eroberer, die Statue aus Spanien mitbrachte. Zu Ehren dieses Fundes bauten die Bewohner die beiden Gotteshäuser. In der größeren Kirche, der Hauptkirche des Ortes, können Besucher noch heute diese Statue betrachten, während in der kleinen Kapelle ein Gemälde des Fundes ausgestellt wird. Die 23 Zentimeter große Statue wird auf der gesamten Insel als Heiligtum verehrt.

Jedes Jahr am dritten Sonntag im September findet eine feierliche Prozession zu Ehren der Schutzpatronin statt. Die Fiesta zieht jährlich Menschen aus allen Teilen der Insel und des gesamten Archipels in das Tal.

Außerhalb der Fiesta verirren sich jedoch kaum Menschen in das ruhige Dorf, welches noch heute zum großen Teil von Agrarwirtschaft und Ziegenzucht lebt. In einem rustikalen Restaurant, das sich in einem alten Bauernhaus befindet, können Besucher traditionelle Majorero-Gerichte und schmackhaften Wein genießen.

Tischreservierungen
Telefon: +34 928 878 757
Email: restaurantedonantonio(a)yahoo.es

Anfahrt

Vega de Río Palmas liegt etwa auf halber Strecke zwischen Betancuria und Pájara. Die Anfahrt erfolgt zunächst über die Landstraße FV-30. Am Abzweig zur FV-323 biegt man in Richtung Vega de Río Palmas ab und ist dann auch in Kürze am Ziel.

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