Entdeckungen im Norden
Der Norden Fuerteventuras wird durch ein teilweise agrarisches Hinterland geprägt. Spektakuläre Landschaften gibt es dort nur sehr wenige. Eine nennenswerte Ausnahme ist die Dünenlandschaft El Jable, die sich von Corralejo aus nach Süden erstreckt. Entlang des Dünengebiets befinden sich unzählige Sandstrände, die bei ruhiger und faszinierender Atmosphäre zu einem Badegang einladen.
Die Tour startet und endet im Ferienort Corralejo. Sie passiert die wichtigsten Ortschaften des Nordens, wie zum Beispiel El Cotillo, La Oliva, Casillas del Ángel und Puerto del Rosario.
Die Streckenlänge beträgt circa 130 Kilometer. Die Dauer der Tour erstreckt sich – je nach individueller Intensität der Besichtigungen – bis zu einem Tag.
Will man sich von der inseleigenen Küche überzeugen, bietet die Tour einige Möglichkeiten. So gibt es zum Beispiel in El Cotillo einige traditionelle Fischrestaurants, welche nicht nur mit einer schmackhaften Küche, sondern auch mit einem traumhaften Blick auf die Westküste überzeugen.
Internationale Lokale findet man hauptsächlich im Ferienort Corralejo, oder teilweise auch in Puerto del Rosario.
Hinweise
Diese Tour lässt sich gut mit Tour 2 zu einer Inselrundfahrt verbinden.
An der Westküste ist in der Regel von einem Badegang abzuraten. Entlang des Dünengebiets El Jable (Ostküste) hat man dennoch hervorragende Möglichkeiten baden zu gehen. Deshalb: Badesachen nicht vergessen!
Route
1. Corralejo
Die Tour startet im Ferienort Corralejo am nordöstlichen Ende Fuerteventuras. Corralejo gilt als zweitgrößter Touristenort der Insel und bietet daher einige Aktivitätsmöglichkeiten. Vor allem bei Wassersportlern, wie zum Beispiel Tauchern und Surfern, erfreut sich das Urlaubszentrum wachsender Beliebtheit. Die nahegelegenen Traumstrände sind zudem ein begehrter Anziehungspunkt für Badegäste aus aller Welt. Will man sich vor der Fahrt etwas stärken, bietet Corralejo etliche Möglichkeiten zur Einkehr in nationalen und internationalen Restaurants.
2. Lajares
Auf der Straße FV-101 fahren wir in Richtung Süden. Nach etwa 6 Kilometern zweigt eine Nebenstraße rechts (westlich) nach Lajares ab. Nach weiteren 5 Kilometern Fahrt durch eine öde Landschaft erreichen wir den kleinen Ort, welcher schon von Weitem, an einer ansehnlichen Mühle zu erkennen ist. Das kleine Dorf wird als Zentrum für Kunststickerei auf Fuerteventuras gepriesen. Grund hierfür ist die berühmte Kunsthandwerksschule Escuela de Artesanía Canaria, die sich im Ortskern von Lajares befindet. Innerhalb der Ausbildungsstätte können sich Besucher von traditionellen Produkten überzeugen und diese nach Wunsch erwerben.
3. El Cotillo
Wir durchfahren Lajares auf der Durchfahrtsstraße und biegen anschließend rechts auf die Straße FV-10 ab. Nach etwa 6-7 Kilometern erreichen wir den kleinen Küstenort El Cotillo. Dieser galt lange Zeit als einer der wichtigsten Hafenorte der Insel. Aufgrund der etwa stürmischen See ist der Ort heutzutage vor allem bei Wellensportlern beliebt. Zum Baden eignen sich die anliegenden Strände nur sehr bedingt. Trotzdem bietet die Küste optimale Möglichkeiten für einen geruhsamen Strandspaziergang. Im Ort gibt es einige Restaurants, die mit traditioneller Küche und überzeugender Aussicht brillieren. Etwas nördlich von El Cotillo befindet sich der Leuchtturm Faro de El Tostón. Dieser ist nach Wunsch über eine Nebenstraße zu erreichen.
4. La Oliva
Von El Cotillo aus fahren wir auf der Straße FV-10 zurück. Bei der Abzweigung nach Lajares biegen wir nicht ab, sondern folgen weiterhin der Straße FV-10 nach La Oliva. Etwa 150 Jahre lang war La Oliva der Herrschaftssitz einer Militärregierung. Diese residierte im jüngst restaurierten Herrenhaus Casa de los Coroneles (»Haus der Obristen«). Das Anwesen ist mittlerweile zur Besichtigung geöffnet. Eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit ist die dreischiffige Pfarrkirche Nuestra Señora de Cabdelaria, welche von einem ansehnlichen Wehrturm begleitet wird.
Kunstinteressierte können zudem das Kunstzentrum Casa Mané besuchen. Dort werden Gemälde und Plastiken von zeitgenössischen Künstlern exponiert.
La Oliva gilt nicht nur als die bedeutendste Ortschaft des Inselnordens, sondern auch als die Schönste. Daher lohnt es sich die Stadt näher zu erkunden und einen ausführlicher Spaziergang entlang der historischen Gassen zu unternehmen.
5. Tefia
Von La Oliva aus fahren wir auf der Straße FV-10 in südwestlicher Richtung weiter. Nach etwa 8,5 Kilometern biegen wir rechts in Richtung Tefia ab. Tefia wird von weit verstreuten Bauernbehausungen geprägt, welche mittlerweile teilweise restauriert wurden. Interessantes Highlight des Ortes ist das Freilichtmuseum (Ecomuseo La Alcogida). Dort können Besucher eine restaurierte Mühle besichtigen und sich vom Leben der damaligen Landbevölkerung überzeugen.
6. Puertito de los Molinos
Am südlichen Ende der Bauernsiedlung Tefia biegen wir auf die Straße FV-221 rechts in Richtung Westküste ab. Wir fahren nun etwa 8,5 Kilometer durch das sehr abwechslungsreiche Naturschutzgebiet Parque Rurál Betancuria. Dessen landschaftlich Umgebung wird von tiefen Schluchten mit erstaunlich vielfältiger Vegetation und von braunen Vulkankegeln geprägt.
Etwas später erreichen wir den Hafenort Puertito de los Molinos, welcher aus wenigen Häuschen besteht. Das Dorf bietet herrliche Aussichtsmöglichkeiten auf die nahegelegene Küste und auf das Meer. Besonders geruhsam gestaltet sich der Blick von einem der hiesigen und traditionellen Restaurants.
7. La Ampuyenta
Weiter geht es auf gleichem Wege zurück auf der Straße FV-221. Nach etwa 8,5 Kilometern erreichen wir wieder die Straßenkreuzung, bei welcher wir rechts in Richtung Süden abbiegen.
Nach circa 4 Kilometern folgt ein Kreisverkehr. Dort biegen wir links (östlich) ab und folgen der Straße FV-30 etwa 2,5 Kilometer, bis wir schließlich rechts (südlich) auf die Straße FV-20 abbiegen. Nach circa 5,5 weiteren Kilometern erreichen wir La Ampuyenta.
Das winzige Dorf La Ampuyenta besteht vornehmlich aus kleinen und lehmfarbenen Gehöften.
Kulturelle Sehenswürdigkeit des Ortes ist die Kirche. Das Gotteshaus ist der Heiligen San Pedro de Alcantara gewidmet. Im Inneren wird die ansehnliche Kirche von barocken Wandmalereien verziert.
8. Casillas del Àngel
Auf der Straße FV-20 fahren wir in nördlicher Richtung etwa 5,5 Kilometer weiter zum nahegelegen Ort Casillas del Angel. Zu erkennen ist die Ortschaft am herausragenden Glockenturm der Kirche Santa Ana. Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist nach Absprache zu besichtigen. Sollte die Kirche geschlossen sein, kann der Schlüssel mitunter im gegenüberliegenden Haus (Nr. 20) abgeholt werden.
Besonders im Frühling blüht das lang gestreckte Städtchen Casillas del Ángel (»Häuser der Engel«) mit vielen hübschen Mandelbäumen auf.
9. Puerto del Rosario
Weiter geht es auf der Straße FV-20 nach Puerto del Rosario. Der Hauptort Fuerteventuras bietet nicht allzu viel Sehenswertes, kann aber dennoch mit einer ansehnlichen Uferpromenade überzeugen. Empfehlenswert gestaltet sich zudem ein Besuch des Herrenhauses Casa Museo Unamuno. Das Gebäude diente dem berühmten spanischen Schriftsteller und Philosophen Miguel de Unamuno während der 1920er Jahre kurze Zeit als Exilwohnsitz. Heutzutage befindet sich im Inneren eine Ausstellung, welche Exponate aus Leben und Werk des Gelehrten zeigen.
10. El Jable / Playa de Corralejo
Auf der Straße FV-1 geht es entlang der Küste in nördlicher Richtung weiter. Lässt man den Blick bei Gelegenheit gen Osten streifen, wird man von einer grandiosen Aussicht auf die Küste und das Meer belohnt. Nach etwa 15 Kilometern erreichen wir das Dünengebiet El Jable. Die Wanderdünen wurden im Jahre 1982 zu einem Naturschutzgebiet erklärt (Parque Natural de las Dunas de Corralejo). Die landschaftliche Umgebung wird von einer einmaligen Optik geprägt, die eine wüstenartige Atmosphäre entstehen lässt.
Entlang der Küste des Naturschutzgebietes gibt es eine große Anzahl an sehenswerten Sandstränden. Die Traumstrände laden bei ruhiger See zu einem unbeschwerten Badegang ein. Bei klaren Wetterverhältnissen lassen die Strände herrliche Aussichtsmöglichkeiten auf die Nachbarinseln Los Lobos und Lanzarote zu.
El Jable steht unter strengem Naturschutz. Deshalb gebietet sich ein respektvoller Umgebung mit der dortigen Natur. Autofahren ist nur entlang der Hauptstraße FV-1 genehmigt. Deshalb empfiehlt es sich, das Auto möglichst entlang der Straße abzustellen. Von dort aus begibt man sich zu Fuß zum jeweiligen Strand hinunter.
Ökologische Vergehen ziehen mitunter empfindliche Strafen nach sich!
11. Corralejo
Das Dünengebiet El Jable erstreckt sich bis nach Corralejo, wo die Tour schließlich endet.