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Flora

Auf den Kanarischen Inseln gibt es insgesamt etwa 3.000 wild wachsende Pflanzenarten, von denen 1.000 ausschließlich hier vorkommen. Bei einigen dieser Pflanzen beweisen allerdings Fossilienfunde, dass sie vor der letzten Eiszeit auch im Mittelmeerraum, in den Alpen sowie im Süden Russlands heimisch waren. Klimaveränderungen zu Beginn der letzten Eiszeit verdrängten die Pflanzen aus diesen Regionen. Nur auf den Kanaren, deren isolierte Lage und mildes Klima ihnen Schutz boten, konnten sie überleben.

Auf Fuerteventura selbst hat sich in Folge der besonderen geologischen Beschaffenheit und der geringen Niederschlagsmenge nur eine relativ karge Pflanzenwelt entwickeln können, die allerdings optimal an die widrigen Bedingungen angepasst ist. 18 Pflanzenarten auf Fuerteventura kommen ausschließlich auf dieser Insel vor, 26 ausschließlich auf den östlichen Kanaren und etwa 60 allein auf den Kanarischen Inseln.

Die Vegetation Fuerteventuras ist an den Küsten durch Sanddünen und im Hinterland durch Sukkulentenbüsche geprägt. In der Nähe von Morro Jable auf Jandía, wo in Strandnähe die Ebenen regelmäßig mit Salzwasser überflutet werden, herrscht mit satten, grünen Salzpflanzen, den Gänsefußgewächsen, eine besondere Vegetation vor. Pflanzen wie das Desfontaines-Jochblatt (Zygophyllum fondanesii) gedeihen hier auf den salzhaltigen Böden.

Eine auf Fuerteventura verbreitetere Art ist die Kandelaberwolfsmilch (Euphorbia canariensis) oder cardón. Bevorzugt wächst dieses Pflanze auf Felsen und trockenen Berghängen. Was die an einen Kaktus erinnernde Pflanze von diesem unterscheidet ist der giftige, weißliche Saft, der in den Wurzeln, Pflanzenarmen und Früchten gespeichert ist. Da die Kandelaberwolfsmilch nur sehr langsam wächst, sind die beeindruckend großen Exemplare wohl mehrere hundert Jahre alt. Zu den einheimischen Pflanzen gehören darüber hinaus Palmen, Mimosen und Tamarisken. Sie sind meist in der Nähe der Täler zu finden oder dienen in Abbauterrassen der Optimierung des Wasserhaushaltes des Bodens. Auf diese Weise wirken sie dessen Erosion entgegen.

Aus dem lateinamerikanischen Raum stammt der Feigenkaktus (Opuntie ficus-indica), der als Wirtspflanze für die den roten Farbstoff abgebende Cochenile-Schildlaus benötigt wird. Da der Farbstoff inzwischen synthetisch hergestellt werden kann, wird die Cochenillenzucht heute allerdings kaum noch betrieben. Weitere vom Menschen eingeführte Pflanzenarten sind der Eukalyptus und die Brombeere, darüber hinaus auch der Hibiskus, der Oleander und die Bougainvillea. Die einst vorhandenen Wälder wurden im Laufe der Zeit gerodet.

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