El Cotillo
Das kleine Fischerdorf El Cotillo liegt an der nordwestlichen Küste der Insel südwestlich von Carralejo. Im Jahre 2008 lebten im Ort etwa 1.190 Menschen. Administrativ gehört El Cotillo zur Gemeinde La Oliva.
Im 17. Jahrhundert war El Cotillo (damals auch Puerto del Tostón) einer der drei bedeutenden Hafenorte Fuerteventuras, welche offiziell Waren Im- und Exportieren durften. Das vorgelagerte Riff sorgte für die nötige Sicherheit vor Piratenangriffen, erschwerte jedoch die Anreise zum Hafen. Zusätzlich zu den natürlichen Schutzvorkommnissen, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts die Wehranlage Castillo de Rico Roque unweit des Hafens errichtet. Glücklicherweise musste die Anlage ihre Wehrhaftigkeit nie unter Beweis stellen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der östlich gelegene Küstenort Puerto de Cabras (heute: Puerto del Rosario) zur vorherrschenden Hafenmacht auf der Insel. Die Bedeutung El Cotillos schwand in der Folge zunehmend. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wurde der Ort nur von wenigen Familien bewohnt.
Aufgrund der exzellenten Bedingungen für Wellenreiter entwickelt sich das Dorf langsam zu einem angesehenen Surferdomizil. Besonders am anliegenden Sandstrand Playa del Castillo treffen sich Surfer, aber auch Badefreunde aus allen Regionen der Insel. Zu beachten ist jedoch, dass man bei starkem Wellengang vom Badegang absehen sollte. Neben wassersportlichen Aktivitäten eignet sich die Umgebung von El Cotillo hervorragend zum Wandern und Radfahren.
Der kleine Hafen des Ortes hat zwar seine einstige Bedeutung verloren, jedoch nicht die Ansehnlichkeit und Atmosphäre. Besucher können dort nach wie vor bunte Fischerboote an Anker liegen sehen, welche mittlerweile auch von einigen Jachten umgeben werden. Neben dem Hafen befinden sich noch einige Ruinen ehemaliger Kalkbrennöfen, die im 19. Jahrhundert entstanden waren. Da El Cotillo jedoch während eben dieses Jahrhunderts an Bedeutung verlor, war die Betriebsdauer der Öfen nicht sonderlich lang.
Will man sich von der traditionellen Fischküche Fuerteventuras überzeugen ist ein Besuch eines der stimmigen Restaurants möglich. Neben Fischgerichten werden frische Meeresfrüchte, wie zum Beispiel delikate Muscheln, angeboten.
Nördlich der Stadtmitte steht eine Kapelle, die der »Jungfrau der guten Reise« geweiht ist. Die kleine Kapelle wurde von Sebastián Trujillo Ruiz um 1859 errichtet. Sie verfügt über ein Kirchenschiff, eine kleine Sakristei und einen Glockenaufsatz über der Tür.
Folgt man der Straße in nördlicher Richtung erreicht man nach wenigen Kilometern den Leuchtturm Faro de El Tostón. Der Turm markiert den nordwestlichsten Punkt Fuerteventuras. Das Areal des Turms kann frei besichtigt werden, jedoch ist das Besteigen des etwa 30 Meter hohen Turms nicht gestattet. Die nähere Umgebung des Leuchtturms überzeugt mit ansprechenden Aussichtsmöglichkeiten auf das raue Meer.
Mittlerweile hat der Bau und die Fertigstellung von verschiedenen Hotel- und Apartmentanlagen etwas außerhalb des Ortes begonnen. Trotz dieser Entwicklung überzeugt El Cotillo noch immer mit einer ruhigen und traditionellen Atmosphäre.
Einwohnerzahl
1.126 (Stand 2011)
Anfahrt
Die Anfahrt von La Oliva erfolgt über die FV-10.