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Ajuy

Die Ortschaft Ajuy liegt an der mittleren Westküste Fuerteventuras im Mündungsbereich eines breiten Tals westlich von Antigua und Betancuria. Der küstennahe Ortsteil des Städtchens ist auch unter dem Namen Puerto de La Peña bekannt. Das Dorf gehört verwaltungstechnisch zur Gemeinde Pájara und hatte im Jahre 2008 etwa 106 Einwohner.

Die Eroberer Jean de Béthencourt und Gadifer de La Salle sollen im Jahre 1402 die Küstenregion des Ortes als Landeplatz genutzt haben. Feststeht, dass Béthencourt Puerto de La Peña zum Schiffshafen der neu gegründeten Hauptstadt Betancuria erklärte. Der Hafen wurde in der Folge etwas nördlich des Ortes an der dortigen Felsküste errichtet. Der Bau des Ports brachte Ajuy eine wachsende Bedeutung.

Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde vom Hafen aus Kalk auf die anderen Kanarischen Inseln verschifft. Das nützliche Sedimentgestein wurde entlang einer 15 Kilometer langen Kalkbank abgebaut. Die alten Kalkbrennöfen stehen noch heute bei der Hafenanlage und zeugen vom Untergang der Kalkbrennerei. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verlor Ajuy jedoch, zugunsten des aufstrebenden Hafenortes Puerto del Rosario, zunehmend an Bedeutung und verschwand schließlich in der Abgeschiedenheit. Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts (1986) wurde das kleine Fischerdorf an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen.

Das beschauliche Dorf wird von etlichen kleinen Fischerhäuschen geprägt. Die Fischerei ist noch bis heute aktiv. Vor allem während der Sommermonate, wenn das Meer vergleichsweise ruhig ist, sieht man diverse Boote an den naheliegenden Stränden an Land liegen oder auf dem Meer schippern. In den Wintermonaten wird der Fischereibetrieb, aufgrund starken Wellengangs, nahezu komplett eingestellt. Zu dieser Zeit verschwinden die Fischerboote von den Stränden und werden in Garagen gelagert. Aufgrund der reichhaltigen Meeresfauna ist der Küstenstreifen Ajuys, auch bei Anglern sehr beliebt.

Der unmittelbar anliegende Strand Playa de los Muertos (»Der Strand der Toten«) hat seinen Namen den etlichen Piratenangriffen zu verdanken, die dort ihren Raubzug starteten. Etwas weiter nördlich befindet sich die schwarzsandige Bucht Caleta Negra. Dort haben Erosion und Brandung skurrile Höhlenformationen gebildet, welche teilweise vom Meerwasser durchlaufen sind. Die Höhlen sind zum Teil begehbar und mit Geländern gesichert. An der gesamten Küstenregion sollte man jedoch nur mit äußerster Vorsicht das Wasser betreten und stets auf den Wellengang achten.

Entlang des Strandes und im Ort selbst gibt es einige Fischrestaurants, die frischen Fangfisch und exquisite Meeresfrüchte anbieten. Eine besondere Delikatesse sind die Entenmuscheln (percebes), welche von den Decken der Höhlen geschlagen werden. Jedoch bleibt zu erwähnen, dass diese Muscheln mittlerweile sehr selten geworden sind, was den Preis entsprechend ansteigen ließ.

Hinweis

In der Nacht des 24. Juni findet das Fest Fiesta de San Juan statt. Während der spektakulären Feier werden diverse Feuer entlang des Strandes entzündet. Tanz und Folklore sorgen für eine unterhaltsame und traditionelle Atmosphäre.

Einwohnerzahl

91 Einwohner (Stand 2011)

Anfahrt

Nachdem man den Ort Pájara passiert hat, folgt eine Weggabelung, bei welcher man rechts in Richtung Küste abbiegt (Straße FV-621). Nach 8 Kilometern erreicht man Ajuy.

Bildergalerie – Ajuy