Pájara
Die Ortschaft Pájara liegt eingebettet in einem etwa 600 Meter hohen Gebirgskamm südwestlich von Antigua im geografischen Zentrum der Insel. Pájara hat etwa 1.116 Einwohner und ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde, welche sich auch über die Halbinsel Jandía erstreckt. Der Ort zählt zu den wohlhabendsten Siedlungen Fuerteventuras, da es von den Steuereinnahmen der Ferienorte Morro Jable und Costa Calma profitiert.
Der Name Pájara kommt aus dem Andalusischen und bedeutet »Rebhuhn«. In der Vergangenheit war das Gebiet um Pájara von einer großen Anzahl eben dieser Tiere geprägt. Das exakte Gründungsdatum ist nicht bekannt, erste Überlieferungen erwähnen Pajára jedoch im Jahre 1612.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhielt der Ort seine erste Pfarrei Nuestra Señora de Regla und entwickelte sich dank des fruchtbaren Bodens stetig weiter. Der wirtschaftliche Aufschwung veranlasste einige Adelsfamilien, das kleine Städtchen mit prächtigen Bauten zu bestücken.
Deshalb bietet die betuchte Ortschaft noch heute herrliche Stadtpaläste, welche sich wunderbar in das gepflegte Erscheinungsbild der Stadt einfügen. Diese alten Herrenhäuser überzeugen mit verzierten und geschnitzten Holzbalkonen. Einige moderne Gebäude, wie das weiß getünchte Rathaus, ordnen sich ebenfalls harmonisch in die Landschaft ein. Vor dem Rathaus befindet sich ein altes Wasserschöpfrad (noria), welches von Dromedaren und Eseln angetrieben wurde. Noch bis vor wenigen Jahren wurde, das Wasserrad regelmäßig betrieben. Heute dient das alte Rad ausschließlich Anschauungszwecken, daher wird es gelegentlich für Touristengruppen in Gang gesetzt.
Das Kleinod des Ortes ist sicherlich die Kirche Iglesia Virgen de la Regla. Das im 18. Jahrhundert fertiggestellte Gotteshaus überzeugt mit einem barocken Kirchenportal und einer im Mudéjar-Stil gehaltenen Decke im Inneren. Das Besondere jedoch eröffnet sich dem Betrachter erst durch einen zweiten Blick. Das steinerne Sandsteinportal wird von aztekischen Motiven verziert. Doch allen Vermutungen zum Trotz stammen die Muster nicht aus der Hand eines mexikanischen Künstlers, sondern wurden von einem Italiener anhand von Vorlagen kreiert. Neben der Casa del Capellán in La Oliva ist dies die einzige Kanarenkirche, die dieses exotische Aussehen aufweist.
Das Innere der Kirche überzeugt nicht nur mit der künstlerischen Holzvertäfelung der Decke, sondern auch mit einem reich vergoldeten Altar, welcher die Schutzpatronin Virgen de la Regla beherbergt. Der Ursprung der Statue wird in Mexiko vermutet. Jedes Jahr am 2. Juli findet die Prozession zu Ehren der Schutzpatronin statt. Geöffnet ist die Kirche täglich von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr, die Messe findet sonntags um 19 Uhr statt.
Der Ort Pajara ist ein beliebtes Ausflugsziel - nicht umsonst gehört er zu den schönsten Ortschaften auf Fuerteventura.
Anfahrt
In Pájara kreuzen sich die Landstraßen FV-20, FV-30 und FV-617. So ist der Ort aus verschieden Richtungen kommend bequem mit dem Auto zu erreichen.