Monumento Natural de Ajuy
Im Norden der Playa de los Muertos befindet sich die einmalige Felsformation, die als Monumento Natural de Ajuy bekannt ist. Die unter Naturschutz stehenden Kalksedimente sind etwa 120 Millionen Jahre alt und somit bedeutend älter als die Kanarischen Inseln selbst.
Ursprünglich handelte es sich wohl um Ablagerungen, welche sich in der Kreidezeit im Meer bildeten. Diese Annahme wird durch Fossilienfunde unterstützt. Im Verlaufe der Erdgeschichte gelangten diese Sedimente durch tektonische Hebungsprozesse bis über den Wasserspiegel. Die Hebungen resultierten wiederum daher, dass salzhaltige Schichten unter dem Meeresboden existieren, welche durch Risse nach oben drücken und somit die darüber liegenden Gesteinsschichten mit anheben.
Das Kalkgestein von Ajuy war aufgrund seiner Reinheit schon früher sehr beliebt, weshalb man es abbaute, brannte und an die umliegenden Inseln lieferte. Im 18. Jahrhundert errichtete man die Hafenanlage El Puertito neben dem Steinbruch, um den begehrten Kalkstein zu verschiffen.
Heute kann man vom Mirador de Ajuy, einer mehrstufigen Felsterrasse oberhalb der Steilküste, die Reste der ehemaligen Industrie- und Hafenanlage betrachten. Die in den Boden gegrabenen Schächte zweier alter Brennöfen sind von der obersten Stufe zu sehen. Einer von ihnen war noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Betrieb.
Von der mittleren Stufe des Aussichtspunktes kann man erkennen, dass die Schächte ein seitliches Loch in der Felswand aufweisen. Durch diese Öffnung konnte man die Öfen einerseits befeuern, andererseits aber auch den fertig gebrannten Kalk entnehmen.
Von der unteren Stufe des Miradors bietet sich ein guter Blick auf die unten tosende Brandung. Hier befand sich ursprünglich die Verladerampe.
Treppenstufen führen zu den Cuevas de Ajuy hinab, die früher als Lagerräume genutzt wurden. Bei rauer See ist von einem Besuch jedoch dringend abzuraten! Felsblöcke und Wasser versperren den Weg durch die erste Höhle auch bei ruhigen Bedingungen schon sehr bald. Ein weißer Pfeil weist auf einen schmalen Durchgang zur zweiten Höhle hin. Diese soll bis fast an die Playa de los Muertos reichen. Aufgrund der Dunkelheit sollte man jedoch nicht zu weit vordringen. Spätnachmittags, bei tiefstehender Sonne, herrschen die wohl besten Bedingungen. Dann können vereinzelt auch tropfsteinähnliche Gebilde an den Decken ausgemacht werden.
Weiter oben kann man die Caleta Negra (»schwarze Bucht«), die dunklen Felsen ihren Namen verdankt, über einen Weg entlang der Steilküste erreichen.
Anfahrt
Von Pájara kommend kann Ajuy über die FV-621 erreicht werden, die durch den Barranco de Ajuy in Richtung Westküste führt.