Fauna
Abgesehen von der Vogelwelt ist Fuerteventura im Vergleich zu den übrigen Kanarischen Inseln durch eine eher artenarme Fauna geprägt. Größere Wildtiere gibt es auf Fuerteventura keine. Lediglich Kaninchen, Igel, Fledermäuse und nordafrikanische Erdhörnchen sind auf der Insel heimisch. Daneben hat der Mensch einige Haustiere wie Esel, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, aber auch das Dromedar eingeführt. Die 40.000 frei lebenden Ziegen stellen dabei durchaus auch eine Gefahr für die ohnehin karge Vegetation Fuerteventuras dar.
Über 50 verschiedene Vogelarten leben auf den Kanarischen Inseln. Je nach Jahreszeit variiert die Vogelwelt dabei wegen des stetigen Kommens und Gehens von Zugvögeln, welche die Inseln teils als Rast- teils als Nistplätze nutzen. Neben Wachteln und Rennvögeln findet man auf Fuerteventura auch den Kanaren-Girlitz, die Kragentrappe und den Fischadler.
Auch Reptilien kommen auf Fuerteventura vor. Hierzu zählen die Haria Eidechse (Gallotia atlantica) und der Gecko (Tarentola Angustimentalis). Die Haria Eidechse kommt praktisch überall auf der Insel vor. Ihr bevorzugter Lebensraum sind allerdings trockene und dürre Gegenden, Sanddünnen und erstarrte Lavakämme. Ausgewachsene Tiere können bis zu 25 Zentimeter groß werden. Während Jungtiere noch eine helle, sandfarbene Schuppenschicht haben, werden sie mit dem Alter immer dunkler. Auch der Gecko kommt auf der gesamten Insel vor, er wird allerdings nur 8 Zentimeter groß, besitzt aber die Fähigkeit, seine Farbe dem Untergrund anzupassen. Bei Gefahr wirft er den Schwanz ab. Ein weiteres Reptil ist der Ostkanarenskin, der eine Länge von bis zu 25 Zentimetern erreichen kann. Er lebt bevorzugt in felsigen Gegenden mit feuchtem Untergrund.
Besonders reizvoll ist die Unterwassertierwelt. Neben freundlich lächelnden Delfinen findet man gewaltige Wale und Mantarochen, aber auch giftige Stachelrochen, vor denen man sich bei Tauchgängen besser in Acht nehmen sollte.
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Vogelwelt
Durch das Kommen und Gehen der Zugvögel ist das Reich der Vögel auf Fuerteventura beständig im Fluss. Manche Vogelarten kommen nur zum Nisten auf die Insel, andere unterbrechen hier nur kurz ihre Reise weiter in den Süden. Die Halbwüste von Fuerteventura zieht dabei zum Beispiel das Sandflughuhn (Pterocles orientalis) oder den Rennvogel (Cursorius cursor) an. Ersteres ist etwa 35 Zentimeter groß und besitzt gelbe Flügel und einen schwarzen Bauch. Schwer zu sichten ist besonders der Rennvogel. Diesen tarnt sein sandfarbenes Gefieder hervorragend, insbesondere wenn er sich bei Gefahr auf den Boden kauert.
Auch der Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomeda borealis) kann auf der Insel mitunter gesichtet werden. Von einer Möwe unterscheidet sich dieser Vogel beim genauen Hinschauen nur durch sein braunes Gefieder und den gelben Schnabel. Andere auf Fuerteventura zu besichtigende Vogelarten sind die 35 Zentimeter große Fluss-Seeschwalbe, die Wachtel und das Teichhuhn (Gallinula chloropus), eine Rallenart (Rallidae). Diese Vogelart ist auf Grund ihres roten Schnabels samt gelber Spitze sowie ihrer grünen Beine mit rotem »Band« sehr auffällig und darum gut zu erkennen. Meist findet man sie an Ufern von Binnengewässern, wo sie sich vor allem in der ufernahen Vegetation aufhält. Selten kann man auch noch Kolkraben (Corvus corax) sichten. Dieser brütet in den Felsnischen der Lavawände und Meeresklippen.
Auch die Urform des heutigen Kanarienvogels kann auf Fuerteventura erspäht werden: der Kanarengirlitz (Serinus Canaria), eine Finkenart. Der kleine Vogel mit dem kräftigen, kurzen Schnabel und dem grünlichen, mit gelben und schwarzen Einsprengseln versehenen Federkleid kommt außer auf den Kanaren auch noch auf den Azoren und auf Madeira vor. Mit den Spaniern gelangte der Vogel auf das Festland, wo er in Klöstern gezüchtet wurde.
Vom Aussterben bedroht sind die Fuerteventura-Kragentrappe und der Kanarenschmätzer. Letzterer existiert nur noch auf Fuerteventura, nachdem er auf Lanzarote bereits ausgestorben ist. Die letzten Exemplare – es handelt sich nur noch um einige hundert – halten sich vorwiegend im Gebüsch auf. Die Kragentrappe bevorzugt bergige Gegenden, wie die Berghänge zwischen La Oliva und Lajares oder auch die westlichen Dünengebiete. Meist ist dieser Vogel in den frühen Abendstunden zu beobachten.
Die nur rund 13 Zentimeter kleine Stummellerche lebt häufig in wüstenartigen, steinigen und trockenen Gebieten, von der Küste bis ins innere Hügelland. Das besondere am ebenfalls auf Fuerteventura vorkommenden Wiedehopf ist sein gebogener, langer, dünner Schnabel sowie die wunderschöne Federhaube, die er aufrichten kann. Das Gefieder ist hell orange-bräunlich, Schwingen und Schwanz sind kontrastreich schwarz-weiß gefärbt.
Von Zeit zu Zeit kann man auch einen Fischadler (Aguila pescadora) auf der Jagd beobachten. Diesen Greifvogel erkennt man an seinem weißen Kopf, über den vom Schnabel zum Hals ein schwarzer Streifen führt.
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Unterwassertierwelt
Berühmt sind die Kanaren für ihre Unterwasserwelt. 550 verschiedene Arten tummeln sich in den Gewässern rund um das Archipel. So zum Beispiel der Papageienfisch. Dieser hat seinen schillernden Namen seiner einem Papageienschnabel ähnelnden Schnauze zu verdanken. Farbenprächtiger als der kanarische Papageienfisch ist allerdings sein tropischer Vetter. Auch dem gewaltigen Mantarochen kann man auf Tauchgängen begegnen. Theoretisch kann die Spannweite eines solchen Tieres bis zu 7 Meter erreichen, die kanarischen Exemplare sind jedoch etwas kleiner. So beeindruckend diese Tiere auch sind, in Acht nehmen sollte man sich eher vor den Stechrochen. Diese Tiere, ihre Spannweite beläuft sich auf lediglich 2 Meter, verfügen über einen Giftstachel samt Widerhaken, mit dem sie bei Gefahr um sich schlagen.
Auch Delfine kommen häufig vor, liegen doch sowohl Brut- als auch Jagdgebiet in den Gewässern der Kanaren. In Gruppen von 10 bis 50 Tieren, auf hoher See auch mehr, streifen sie durch den Atlantik. Die 2 bis 4 Meter große Tiere haben ein Gewicht von 90 bis 650 Kilogramm. Besonders im Oktober kann man außerdem Pottwale beobachten. Diese Meeressäuger werden bis zu 20 Meter lang und 50 Tonnen schwer. Noch eine weitere Walart findet sich in den Gewässern vor Fuerteventura: der Grindwal. Diese Tiere werden bis zu 6,3 Meter lang und 3 Tonnen schwer. Da sie nur 10 Minuten tauchen, sind sie zur Besichtigung besonders geeignet.