Highlights im Süden
Im äußersten Süden Fuerteventuras befindet sich die Halbinsel Jandía. Diese wurde fast vollständig zu einem Naturschutzgebiet erklärt und kann demzufolge mit einer interessanten Landschaft aufwarten. Die Halbinsel ist, bis auf die östliche Küstenregion, beinahe menschenleer. Entlang der östlichen Küste sammeln sich einige Feriensiedlungen, die Badegäste aus aller Welt anziehen.
In Morro Jable – am südlichsten Zipfel Jandías – beginnt und endet unsere Tour. Sie führt uns zunächst entlang der wunderbaren Strände der Halbinsel und anschließend über La Pared, Pájara und Betancuria bis zur Inselmitte in Antigua. Von dort aus geht es über Tuineje und den Oasis Park zurück nach Morro Jable. Die Streckenlänge beträgt circa 155 Kilometer. Die Dauer der Tour erstreckt sich – je nach individueller Intensität der Besichtigungen – bis zu einem Tag.
Hinweise
Diese Tour lässt sich gut mit Tour 1 zu einer Inselrundfahrt verbinden.
Besonders entlang der östlichen Traumstrände Jandías hat man diverse Möglichkeiten, um einem ausgedehnten Badegang zu frönen. Vor allem Kinder erfreuen sich an den mitunter schönsten Stränden der Insel.
Route
1. Morro Jable / Jandía Playa
Die Tour beginnt im Ferienort Morro Jable und Jandía Playa. Beide Urbanisationen werden aufgrund ihrer Nähe zueinander in der Regel zu einer einzigen großen Feriensiedlung zusammengefasst. Kulturelle Sehenswürdigkeiten hat Morro Jable jedenfalls kaum zu bieten. Eine interessante Ausnahme stellt jedoch das hiesige Aloe-Vera Infozentrum dar. Dort können sich Besucher über die außergewöhnliche Pflanze informieren und möglicherweise Näheres über ihre magisch-anmutende Eigenschaft erfahren.
Die Urbanisation mauserte sich im Laufe der letzten Jahre zu einer der größten Urlaubszentren der Insel. Insbesondere Badeurlauber nutzen die Feriensiedlung, die vielen Hotels und die Ferienanlagen als Unterkunftsstätte.
2. Playas de Sotavento
Von Jandía Playa ausgehend fahren wir auf der Straße FV-2 entlang der Küste in Richtung Norden.
Nach etwa 16 Kilometern biegen wir rechts auf eine Nebenstraße ab, die uns zu den Traumstränden Playas de Sotavento führt. Die 5 Kilometer langen Sandstränden eignen sich bei ruhiger See zu einem ausgedehnten Badegang. Der Küstenabschnitt zieht jedoch nicht nur Badegäste, sondern auch Wellensportler aus aller Welt an.
Interessiert man sich nicht für Wassersport, kann man auch die Optik der wunderschönen Strände genießen, ein Sonnenbad nehmen oder gegebenenfalls eine kleine Wanderung entlang der Bucht starten.
3. Costa Calma
Zurück auf der Hauptstraße FV-2, geht es in östlicher Richtung weiter nach Costa Calma. Costa Calma ist das zweite große Touristenzentrum des Inselsüdens. Die steigende Urlaubernachfrage hat die Urbanisation den anliegenden Stränden Playas de Sotavento zu verdanken. Dort finden jährlich die »Fuerteventura Surfweltmeisterschaften« statt. Die Optik Costa Calmas wird vornehmlich durch Hotel- und Ferienanlagen, aber auch durch eine ansehnliche Bepflanzung geprägt. Im Jahre 1986 startete in Costa Calma ein ehrgeiziges Projekt, um die aufstrebende Ortschaft ansehnlicher zu gestalten. Längst der Durchgangsstraße pflanzte man eine große Anzahl an Palmen und Kiefern, die heute eine annähernd waldige Vegetation bilden.
4. La Pared
Wir fahren auf der Straße FV-2 weiter in Richtung Osten. Beim Ortsausgang von Costa Calma biegen wir auf eine kleinere Straße (FV-605) links in Richtung Westküste ab. Wir folgen der Straße etwa 5,5 Kilometer und fahren dann links zur Ortschaft La Pared. Das kleine Dorf erfreute sich während der letzten Jahre aufgrund seiner ortsansässigen Restaurants wachsender Beliebtheit.
La Pared hat einen schönen und ruhigen Sandstrand zu bieten, welcher zu ausgiebigen Küstenspaziergängen einlädt. Vom Baden sollte man in der Regel absehen, da es an der Westküste sehr häufig zu starken Strömungen und gefährlichen Wellengängen kommt. Begibt man sich trotzdem ins Wasser, empfiehlt es sich, sehr vorsichtig zu sein und nicht zu tief hineinzugehen.
5. Pájara
Weiter geht es auf der Straße FV-605 in nordöstlicher Richtung. Der folgende Streckenabschnitt führt uns in ein karges Ödland, welches von vereinzelten Häuschen und umherstreunenden Ziegen geprägt wird. Nach einer etwa 25 Kilometern langen Fahrt biegen wir rechts auf die Straße FV-30 ab. Nun erreichen wir die Ortschaft Pájara, welche von bis zu 600 Meter hohen Bergwänden begleitet wird.
Die Ortschaft Pájara ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde und deshalb das Verwaltungszentrum des Inselsüdens. Dieser Zustand brachte dem Dorf einen beachtlichen Wohlstand. Das ansehnliche Ortsbild wird von herrlichen Stadtpalästen, gepflegten Grünanlagen und einigen modernen Gebäuden geprägt. In einem öffentlichen Freibad können Besucher ausgelassen baden gehen.
Besonders sehenswert gestaltet sich die zweischiffige Ortskirche Iglesia de Virgen de la Regla. Diese überzeugt vor allem aufgrund ihres Eingangsportals, das mit aztekischen Motiven kunstvoll verziert wurde.
6. Vega de Río de las Palmas
In Pájaras (in der Nähe der Ortskirche) zweigt die Straße FV-30 links (nördlich) ab. Die Fahrt erfolgt nun auf einer gewundenen und etwas schmalen Bergstraße, welche mit moderaten Geschwindigkeiten zu befahren ist. Bei der Passhöhe Degollada de Los Grandadillo haben wir die Möglichkeit das Auto in einer Haltebucht abzustellen und das herrliche Panorama des darunter liegenden Tals zu genießen.
Haben wir die Passhöhe passiert, führt die Straße nun hinunter ins Tal. Dort erreichen wir das Dorf Vega de Río de las Palmas. Das gleichnamige Tal gilt als wasserreichste Region Fuerteventuras. So können dort diverse Gemüsearten, wie beispielsweise Tomaten oder Palmen gedeihen. Das Tal wird von einem ausgetrockneten Flussbett durchzogen. Im Winter füllt sich der einstige Gebirgsbach gelegentlich mit Wasser und trägt dieses zum nahegelegenen Stausee (Embalse de las Peñitas). Der See ist mittlerweile verlandet und bietet somit ein interessantes Biotop für unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten.
Der Ort selbst überzeugt mit zwei interessanten Gotteshäusern. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Ortskirche Iglesia Nuestra Señora de la Peña und die kleine Kapelle Ermita de Virgen de la Peña, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Während sich die Ortskirche innerhalb des Dorfes befindet, steht die kleine Kapelle etwas weiter westlich an einem Wanderweg.
7. Betancuria
Auf der Straße FV-30 fahren wir etwa 5,5 Kilometer weiter und erreichen nun Betancuria.
Die ehemalige Inselhauptstadt brilliert mit einer äußerst traditionellen Atmosphäre. Das Ortsbild wird von typisch kanarischen Häusern geprägt, welche sich zwischen verzierten Gärten, Palmen und kleinen Äckern erheben.
Mittelpunkt des Ortes ist der wehrhafte und dreischiffige Kirchenbau Iglesia de Santa María. Das Gotteshaus bot mit seinen dicken Mauern Schutz vor Piratenangriffen. Im Inneren können sich Besucher von dem goldverzierten Hauptaltar und der im Mudéjar-Stil gehaltenen Kiefernholzdecke überzeugen. Will man sich vom hiesigen Kunsthandwerk überzeugen bietet das Kunsthandwerkszentrum El Centro Insular de Artesanía einige traditionelle Produkte zum Verkauf an.
8. Antigua
Weiter geht es auf der Straße FV-30 in nördlicher Richtung. Etwa 5 Kilometer nachdem wir Betancuria verlassen haben, folgt eine Kreuzung. Bei dieser biegen wir nicht ab, sondern folgen der Straße FV-416 etwa 2,5 Kilometer bis nach Antigua.
Antigua war zwischen 1834 und 1860 Inselhauptort. Noch heute zeugen einige alte Herrenhäuser und Villen von dieser einst glanzvollen Zeit. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die in pastellblau gestrichene Jugendstilvilla, die sich direkt an der Hauptstraße befindet. Die Ortskirche Antiguas (Nuestra Señora de la Antigua) steht inmitten eines ansehnlichen Parks, der mit subtropischen Pflanzen überzeugen kann.
Am südlichen Ortsrand befindet sich das Freilichtmuseum Molino de Antigua. Dort können sich Besucher über den damaligen bäuerlichen Lebensstil informieren. Für den Gaumenschmaus bietet ein angegliedertes Restaurant gute kanarische und internationale Küche.
9. Tiscamanita
Auf der Straße FV-20 fahren wir in Richtung Süden weiter. Nach etwa 10 Kilometern erreichen wir die Ortschaft Tiscamanita. Im Dorf befindet sich ein interessantes Freilichtmuseum (Centro de Interpretación Los Molinos), welches mit einer hübsch restaurierten Mühle aufwartet. Innerhalb der Mühle wurde mittlerweile ein Besucherzentrum errichtet, das Informationen über das bäuerliche Leben präsentiert.
Östlich des Ortes erstreckt sich das Lavafeld Malpaís Grande (»großes schlechtes Land«). Über eine Nebenstraße kann man dicht an das dazugehörige Naturschutzgebiet heranfahren.
10. Tuineje
Weiter geht es auf der Straße FV-20 in Richtung Süden. Nach nur 4 Kilometern kommen wir in Tuineje an. Die Ortschaft ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Die Gegend um Tuineje wird noch heute landwirtschaftlich genutzt. Der Grund hierfür liegt in der Beschaffenheit des Lehmbodens.
Die von einer Wehrmauer umgebene, zweischiffige Kirche San Miguel Arcángel wurde im Jahre 1790 fertiggestellt und diente fortan als Schutzeinrichtung vor etwaigen Piratenangriffen.
11. Oasis Park
Nachdem wir die kleine Ortschaft besichtigt haben, fahren wir auf der Straße FV-20 weiter in Richtung Süden. Nach etwa 9 Kilometern biegen wir rechts auf die Straße FV-2 ab, welcher wir weitere 20 Kilometer in westlicher Richtung folgen. Etwa 4,5 Kilometer nachdem wir Tarajalejo passiert haben, erreichen wir den Freizeitpark Oasis Park. Dieser befindet sich bei La Lajita.
Der Park brilliert mit einem kleinen Zoo und einem botanischen Garten. Mithilfe eines Bewässerungssystems wurde inmitten der Wüste, ein ansehnliches Biotop für etwa 250 afrikanische, südamerikanische und kanarische Tierarten geschaffen und erhalten. Die Pflanzenwelt ist ebenso vielseitig und überzeugt mit farbenfrohen Pflanzen, darunter auch Endemiten sowie jede Menge Palmen.
Um den Park in seiner Gesamtheit zu erforschen, müssen in der Regel einige Stunden eingeplant werden.
12. Morro Jable
Nachdem wir den Freizeitpark besichtigt haben, fahren wir auf der Straße FV-2 weiter nach Jandía, wo wir auf gleicher Straße nach Morro Jable zurückgelangen.