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Parque Rural de Betancuria

16544 Hektar misst das Gebiet, das zum Parque Rural de Betancuria zählt. Damit fallen immerhin etwa 10% der Fläche Fuerteventuras darunter. Der Landschaftspark ist weniger streng geschützt als ein Naturpark, weshalb eine traditionelle Besiedlung und Landwirtschaft genehmigt sind.

Das Vogelschutzgebiet verfügt über eine seltene Gebirgsflora aus Moosen, Flechten und Sträuchern. Auch die ältesten Gesteinsvorkommen der Kanarischen Inseln, die Kalksedimente von Ajuy, gehören zum Schutzgebiet.

Die auf den ersten Blick karg wirkende Landschaft überzeugt durch ihre ganz eigene Schönheit. Die Berge schimmern in verschiedenen Erdtönen. Im Frühjahr mischen sich auch einige grüne Flecken und farbige Blüten darunter.

Mit dem Auto kann das Gebiet auf der FV-30 durchquert werden. Zahlreiche Aussichtspunkte laden dazu ein, kurz Halt zu machen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Nördlich von Betancuria findet man etwa den Mirador de Morro Velosa, wo ein Gutshaus errichtet ist, welches, ähnlich wie ein Adlerhorst, auf dem Gipfel thront. Vom Café aus kann man das Panorama durch die großen Fensterscheiben genießen oder auf der Aussichtsterrasse durch ein Fernglas sehen. Fährt man weiter in Richtung Betancuria, so bietet sich der vielleicht schönste Ausblick auf die ehemalige Hauptstadt der Insel.

An vielen Parkplätzen entlang der Straße trifft man auf Atlashörnchen, welche ursprünglich aus Marokko stammen und in den 60er Jahren hier ausgesetzt wurden. Sie fühlen sich in der kargen Landschaft mit den vielen Felsvorsprüngen und Spalten sichtlich wohl.

Betancuria

Die 1405 von Jean de Béthencourt gegründete Stadt liegt in ein schützendes Tal gebettet. Palmen, Tamarisken, Gärten und kleine Äcker prägen das Bild. Dazwischen erheben sich die typischen weißen Häuschen.
Bergwände bewahren das Dorf einerseits vor den Nordwinden und gaben früher zusätzlich Schutz vor Piraten. Trotzdem wurde die Stadt 1593 von Xabán Arráez überfallen und weitestgehend zerstört. Einwohner wurden als Sklaven verschleppt und Betancuria verlor an Ansehen und Einfluss. 1835 verlor die Stadt ihre Stellung als Hauptstadt schließlich endgültig. Heute steht der komplette Ort unter Denkmalschutz. 200 Einwohner leben hier.
An der Durchgangsstraße Calle Roberto Roldán können noch einige Elemente und Häuser aus der Gründungszeit entdeckt werden, auch die holzgeschnitzte Skulptur der heiligen Katharina, die in einem Altar in der Iglesia Santa Maria steht, geht wohl auf die normannischen Siedler zurück. Umrahmungen an den Fenstern und Türen und die geschnitzten Holzbalkone der zweistöckigen Häuser, in welchen die Adelsfamilien einmal wohnten, sind Zeugen des einstigen Wohlstandes.

Vormittags wird der Ort oftmals von Touristenbussen angefahren, weshalb ein Besuch am Nachmittag anzuraten ist. Die meisten Touristen sind dann bereits wieder abgefahren.

Bildergalerie – Parque Rural de Betancuria