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La Atalayita

Die Ruinenstätte La Atalayita befindet sich etwa drei Kilometer westlich des Küstenorts Pozo Negro im östlichen Teil der Insel. La Atalayita ist eine der wenigen von Archäologen systematisch ausgegrabenen Siedlungen der Insel. Die Bauwerke gehen zurück bis zur Zeit der Ureinwohner (Majos). Das gesamte Siedlungsareal hat eine Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern (4 Hektar) und besteht aus 115 verschiedenen Bauten.

Die landschaftliche Umgebung der archäologischen Stätte wird vom Lavafeld Malpais Grande (»großes schlechtes Land«) geprägt. Diese durch einen Vulkanausbruch entstandene Fläche besticht mit einer kargen Landschaft und skurrilen geologischen Formationen. Die kärgliche Vegetation wird vor allem von niedrigem ariden Gewächs bestimmt. In unmittelbarer Nähe zur antiken Siedlung befindet sich der Vulkankegel Loma de la Atalayita. Dieser bot den damaligen Einwohnern Sichtschutz vor Piraten, welche an der Küste landeten.

Einige Gebäude der Siedlungsstätte wurden im Laufe der letzten Jahre originalgetreu restauriert, während Andere in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Die Bauten werden verschiedenen Zeitepochen zugerechnet. Daher finden sich dort nicht nur Häuser aus vorchristlicher Zeit, sondern auch aus der Neuzeit. Noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts nutzten Einwohner die Behausungen – vor allem als Viehpferche. Ein Großteil der Bauwerke lassen sich jedoch auf die Zeit der Majos zurückführen. Diese verwendeten die Häuser nicht nur als Wohnstätten und Stallungen, sondern auch als Lagerstätten für Nahrung.

Die kleinen Häuschen wurden größtenteils mit lose zusammengefügten und aufgeschichteten Steinen sowie mit erstarrten Lavabrocken errichtet. Sehr auffällig ist, dass die ältesten Bauten einen runden bis ovalen Grundriss aufweisen. Während ein rechteckiger Grundriss auf ein Baudatum ab der spanischen Eroberung schließen lässt. Eine spezifische Gebäudeart ist die Casa Honda, dessen Inneres tiefer lag als der Zugang. Das verwendete Vulkangestein gewährleistete aufgrund seiner isolierenden Eigenschaft ein angenehmes Wohnklima. Wenn sich die Möglichkeit anbot, wurden manche Häuser in natürlich vorkommende Lavablasen eingebettet.

Zahlreiche Funde von bearbeiteten, polierten Steinen, Knochen und Muscheln aus verschiedenen Epochen lassen Schlüsse auf die Lebensart und Kultur der damaligen Bewohner zu. So waren beispielsweise Muscheln und Schalen von Napfschnecken (concheras) wichtige Ernährungsbestandteile der Ureinwohner.

Um eine weitläufigere Perspektive über die Siedlung und die umliegende Landschaft zu erfahren, empfiehlt sich der Aufstieg auf den nahegelegen Hügel Lomo de la Atalayita. Ein ausgewiesener Pfad führt den Besucher hinauf auf die Spitze, von wo man einen grandiosen Blick über die Lavafelder, die Siedlung und bis auf das Meer hinaus genießen kann.

Die Siedlungsstätte der Majos kann jederzeit entlang der markierten Wege besichtigt werden. Direkt hinter dem Parkplatz befindet sich das Informationszentrum (Centro de Interpretación), welches in seiner Architektur den prähistorischen Wohnbauten nachempfunden wurde. Im Inneren des traditionellen Rundbaus können Besucher eine informative Ausstellung über die Ruinenstätte betrachten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, mehrsprachige Informationsbroschüren unentgeltlich (Stand 2009) mitzunehmen. Das Informationshäuschen ist lediglich während der Öffnungszeiten zu besichtigen.

Die archäologische Stätte überzeugt mit einem, auf den östlichen Kanaren, seltenen Bestand an urzeitlichen Bauwerken. Ein Besuch gestaltet sich sehr empfehlenswert und wird mit unvergesslichen Eindrücken einer längst verschwundenen Gesellschaft belohnt.

Aus Respekt vor dem kulturellen Erbe der Anlage sollten einige Dinge beachtet werden.

Man sollte sich nicht außerhalb der markierten Wege aufhalten und vor allem keine Gegenstände mitnehmen oder verändern. Auf oder mit Hilfe von Steinen sollten keine Schriftzüge angebracht werden. Machen Sie unter keinen Umständen ein Feuer und laden Sie keinen Müll ab. Nehmen Sie keine Tiere zur Stätte mit. Das Töten oder Jagen von Lebewesen ist selbstverständlich strengstens untersagt. Das Areal wird von Sicherheitspersonal überwacht.

Kontakt

La Atalayita
Carretera General del Pozo Negro
E-35630 Valle del Pozo Negro
Tel.: +34 928 858 998
E-Mail: emuseos(at)gmail.com

Öffnungszeiten des Informationszentrums

Dienstag bis Samstag: 10:00 bis 18:00 Uhr

Das Museum ist zeitweise geschlossen

Eintritt

kostenlos

Anfahrt

Von Caleta de Fuste kommend biegt man nach etwa 14,5 Kilometer links auf die Straße FV-420 ab. Nach etwa 3 Kilometern zweigt eine kleine Nebenstraße rechts in Richtung La Atalayita ab. Ein Hinweisschild weist den Weg zur Ruinenstätte. Direkt vor dem Informationszentrum befinden sich ausreichende Parkmöglichkeiten.